Der Antrag auf aufschiebende Wirkung ist ein zentrales Element im Rahmen von Berufungsverfahren des Einheitlichen Patentgerichts (EPGVO). Der Antrag ermöglicht es einer Partei, die Vollziehung einer Entscheidung vorübergehend auszusetzen, bis über die Berufung endgültig entschieden ist. Dies ist von besonderer Bedeutung, um sicherzustellen, dass keine irreversiblen Maßnahmen auf der Grundlage einer möglicherweise fehlerhaften Entscheidung ergriffen werden.
Regel 223 der Verfahrensordnung des Einheitlichen Patentgerichts (EPGVO) beschreibt das Verfahren für den Antrag auf aufschiebende Wirkung einer Berufung.
Regel 223.1 → Einreichung des Antrags auf aufschiebende Wirkung
Beschreibt die Möglichkeit, einen Antrag auf aufschiebende Wirkung gemäß Artikel 74 des Übereinkommens zu stellen.
Regel 223.2 → Inhalt des Antrags auf aufschiebende Wirkung
Regelt die erforderlichen Inhalte eines Antrags auf aufschiebende Wirkung.
Regel 223.3 → Entscheidung über den Antrag auf aufschiebende Wirkung
Beschreibt die unverzügliche Entscheidung des Berufungsgerichts über den Antrag.
Regel 223.4 → Dringlichkeit und formloser Antrag
Erläutert die Möglichkeit, in Fällen äußerster Dringlichkeit einen formlosen Antrag auf aufschiebende Wirkung zu stellen.
Regel 223.5 → Keine aufschiebende Wirkung bei bestimmten Berufungen
Regelt, dass bestimmte Berufungen keine aufschiebende Wirkung haben.
In Fällen von äußerster Dringlichkeit kann der Antragsteller jederzeit formlos beim Dauerrichter einen Antrag auf aufschiebende Wirkung stellen (R 223 EPGVO, erster Satz → Einreichung des Antrags auf aufschiebende Wirkung), ungeachtet der Bestimmungen von R 223.5 EPGVO [→ Keine aufschiebende Wirkung bei bestimmten Berufungen]. Die aufschiebende Wirkung darf jedoch nur unter außergewöhnlichen Umständen gewährt werden, insbesondere, wenn der angefochtene Beschluss eine Anordnung im Sinne von R 220.2 EPGVO [→ Inhalt des Antrags auf aufschiebende Wirkung] betrifft.1)
Die Anforderung einer extremen Dringlichkeit gemäß R 223 EPGVO muss vom Antragsteller nachgewiesen werden.2)
EPGVO, Teil 4 → Verfahren vor dem Berufungsgericht
Beschreibt das Verfahren vor dem Berufungsgericht, einschließlich des schriftlichen Verfahrens, des Zwischenverfahrens, des mündlichen Verfahrens und der Entscheidungen des Berufungsgerichts.
Artikel 62 EPGÜ → Einstweilige Maßnahmen und Sicherungsmaßnahmen
Das Gericht kann einstweilige Maßnahmen anordnen, um drohende Patentverletzungen zu verhindern oder fortgesetzte Verletzungen zu unterbinden.