Urteil

Ein Urteil ist eine abschließende Entscheidung [→ Gerichtsentscheidung] in einem Rechtsstreit, in der das Gericht nach Prüfung der Sach- und Rechtslage eine verbindliche Entscheidung trifft, die Rechte und Pflichten der Parteien festlegt.

§ 304 ZPO → Grundurteil
§ 310 ZPO → Urteilsverkündung

§ 313 (1) ZPO → Bestandteile des Urteils
§ 313 (1) Nr. 1 ZPO → Informationen über die Parteien
§ 313 (1) Nr. 2 ZPO → Informationen über das Gericht
§ 313 (1) Nr. 3 ZPO → Informationen über den Zeitpunkt des Urteils
§ 313 (1) Nr. 4 ZPO → Urteilsformel
§ 313 (1) Nr. 5 ZPO → Tatbestand des Urteils
§ 313 (1) Nr. 6 ZPO → Entscheidungsgründe
§ 313 (2) ZPO → Inhalt des Tatbestands des Urteils
§ 313 (3) ZPO → Inhalt der Entscheidungsgründe

§ 314 ZPO → Beweiskraft des Tatbestandes
§ 315 ZPO → Unterschrift der Richter
§ 318 ZPO → Bindung des Gerichts
§ 321 (1) ZPO → Ergänzung des Urteils
§ 325 ZPO → Subjektive Rechtskraftwirkung

§ 725 ZPO → Vollstreckungsklausel

Urteilsinhalt
Urteilsformel
Gestaltungsurteil
Feststellungsurteil
Leistungsurteil
Urteilsgründe
Begründungspflicht
Bekanntmachung des Urteils
Verkündungsmängel
Urteilsberichtigung
Rechtskraft
Materielle Rechtskraft
Richterliche Rechtsfortbildung

Nach ihrer Rechtsfolge lassen sich Urteile als Gestaltungsurteile, Feststellungsurteile, oder Leistungsurteile differenzieren.

Das zivilrechtliche Verfahren wird durch Urteil beendet (§ 300 ff. ZPO).

Der Inhalt eines Urteils ist in erster Linie der Urteilsformel zu entnehmen. Reicht die Urteilsformel allein für die Bestimmung des Inhalts nicht aus, sind zu ihrer Auslegung der Tatbestand und die Entscheidungsgründe, erforderlichenfalls auch das Parteivorbringen, heranzuziehen. Der Urteilsausspruch muss äußerlich in einer Art und Weise festgelegt werden, dass er auch nach Verkündung bestimmbar bleibt, weil andernfalls nach Rechtskraft der Entscheidung und insbesondere bei der Zwangsvollstreckung Unsicherheiten entstehen können. Zur Gewährleistung der Bestimmbarkeit ist daher grundsätzlich der Urteilsinhalt in einer einheitlichen Urkunde festzulegen. Ein Mangel in der Urteilsformel ist allerdings unschädlich, wenn deren Sinn anhand des Inhalts der zur Auslegung heranzuziehenden Gerichtsakten ausreichend deutlich zu erkennen ist.1)

Unterscheidung von Urteilen nach ihrer Bedeutung für die Erledigung des Rechtsstreits

Aufbau des Urteils

Grundbestandteile des Endurteils:

DPMA und BPatG

kein Versäumnisurteil möglich. Im Nichtigkeitsverfahren gilt statt einer Versäumnisregel die Beweisregel des § 82 II PatG, die jedoch eine Prüfung der vorgebrachten Nichtigkeitsgründe durch den Senat nicht überflüssig macht.

Im Gebrauchsmusterlöschungsverfahren erfolgt gemäß § 17 I GbrMG die Löschung per Gesetz, wenn sich der Gegner nicht innerhalb der Monatsfrist äußert.

siehe auch

Gerichtsentscheidung
Ergebnis eines gerichtlichen Verfahrens, bei dem ein Gericht über einen rechtlichen Streitfall oder eine Rechtsfrage entscheidet.

Urteil

§ 1102 der Zivilprozessordnung (ZPO) legt fest, dass Urteile keiner Verkündung bedürfen und die Verkündung durch die Zustellung ersetzt wird.

§ 1102 ZPO

Urteile bedürfen keiner Verkündung. Die Verkündung eines Urteils wird durch die Zustellung ersetzt.

siehe auch

ZPO, Buch 11, Abschnitt 6 → Europäisches Verfahren für geringfügige Forderungen
Regelt die besonderen Verfahrensweisen und Vorschriften im Rahmen des europäischen Verfahrens für geringfügige Forderungen, einschließlich der Anpassungen an die Verfahrensregeln und die Zuständigkeit der Gerichte.

1)
BGH, Urteil vom 16. Dezember 2021 - I ZR 201/20 - ÖKO-TEST III; m.V.a. BGH, Urteil vom 28. Mai 2020 - I ZR 7/16, GRUR 2020, 891 Rn. 21 f. = WRP 2020, 1009 - Cookie-Einwilligung II, mwN