====== Verwaltungsakt ====== -> [[Vollstreckung eines Verwaltungsaktes]] Verwaltungsakt ist jede Verfügung, Entscheidung oder andere hoheitliche Maßnahme, die eine Behörde zur Regelung eines Einzelfalls auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts trifft und die auf unmittelbare Rechtswirkung nach außen gerichtet ist (§ 35 Satz 1 VwVfG). Die Reichweite der Tatbestandswirkung eines Verwaltungsakts wird durch seinen Regelungsgehalt bestimmt.((BGH, Urteil vom 30. April 2015 - Tagesschau-App; m.V.a vgl. Stelkens in Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 8. Aufl., § 35 Rn. 142; BeckOK.VwVfG/Schemmer, Stand: 1. Januar 2015, § 43 Rn. 28; Peuker in Knack/Henneke, VwVfG, 10. Aufl., § 43 Rn. 22)) Der Regelungsgehalt eines Verwaltungsakts ist in entsprechender Anwendung der §§ 133, 157 BGB nach den Grundsätzen zu bestimmen, die auch für die Auslegung von Willenserklärungen gelten. Danach ist der erklärte Wille der erlassenden Behörde maßgebend, wie ihn der Empfänger bei objektiver Würdigung verstehen konnte.((BGH, Urteil vom 30. April 2015 - Tagesschau-App; m.V.a. BGH, WRP 2007, 1359 Rn. 16; BVerwG, Urteil vom 20. April 2005 - 9 C 4/04, BVerwGE 123, 292, 297; Urteil vom 19. März 2013 - 5 C 16/12, NJW 2013, 1832 Rn. 10)) Bei der Ermittlung dieses objektiven Erklärungswerts ist in erster Linie auf den Entscheidungssatz und die Begründung des Verwaltungsakts abzustellen; darüber hinaus ist das materielle Recht, auf dem der Verwaltungsakt beruht, heranzuziehen.((BGH, Urteil vom 30. April 2015 - Tagesschau-App; m.V.a. BVerwG, Urteil vom 26. Juli 2006 - 6 C 20/05, BVerwGE 126, 254 Rn. 78; Kopp/Ramsauer, VwVfG, 15. Aufl., § 43 Rn. 15)) Ein Verwaltungsakt ist vom Revisionsgericht selbständig auszulegen.((BGH, Urteil vom 30. April 2015 - Tagesschau-App; m.V.a. BGH, WRP 2007, 1359 Rn. 16)) ==== Behördliche Entscheidungen ==== Die Frage, ob die Äußerung einer Behörde einen Verwaltungsakt darstellt, ist in entsprechender Anwendung der §§ 133, 157 BGB nach den Grundsätzen zu bestimmen, die für die Auslegung von Willenserklärungen gelten. Danach richtet sich die Auslegung eines Verwaltungsakts nach dem erklärten Willen der erlassenden Behörde, wie ihn der Empfänger bei objektiver Würdigung verstehen konnte.((BGH, Urt. v. 14. Juni 2007 - I ZR 125/04; m.V.a. BVerwGE 123, 292, 297 m.w.N.)) Der Inhalt einer behördlichen Entscheidung ist vom Revisionsgericht selbständig auszulegen.((BGH, Urt. v. 14. Juni 2007 - I ZR 125/04; m.V.a. BGH, Urt. v. 26.1.2007 - V ZR 137/06, Tz 14)) ==== Nachprüfung durch die Zivilgerichte ==== Eine durch Verwaltungsakt ausgesprochene Genehmigung, solange sie nicht durch die zuständige Behörde oder durch ein Verwaltungsgericht aufgehoben worden oder nichtig ist, ist der Nachprüfung durch die Zivilgerichte entzogen.((BGH, Urt. v. 14. Juni 2007 - I ZR 125/04; m.V.a BGHZ 73, 114, 116 f.; BGH, Urt. v. 19.6.1998 - V ZR 43/97, NJW 1998, 3055 f.; BGHZ 158, 19, 22)) Es genügt, wenn der betreffende Bescheid durch Bekanntgabe an einen Betroffenen wirksam geworden ist.((BGH, Urt. v. 14. Juni 2007 - I ZR 125/04BGH NJW 1998, 3055 f.)) ==== Zwangsvollstreckung aus einem Verwaltungsakt ==== -> [[Zwangsvollstreckung aus einem Verwaltungsakt]] ===== siehe auch ===== -> [[Verwaltungsverfahrensgesetz:Verwaltungsverfahrensgesetz]]