====== Urheberpersönlichkeitsrecht ====== **§ 11 (2) UrhG** Das [[Urheberrecht]] schützt den [[Urheber]] in __seinen geistigen und persönlichen Beziehungen [-> [[Urheberpersönlichkeitsrecht]]] zum [[Werk]]__ und in der Nutzung des Werkes [-> [[Verwertungsrechte]], [[Nutzungsrechte]]]. Es dient zugleich der Sicherung einer angemessenen [[Vergütung]] für die Nutzung des Werkes [-> [[Vergütungsanspruch]], [[Wertersatzanspruch]], [[Schadensersatzanspruch]]]. § 12 UrhG -> [[Veröffentlichungsrecht]] \\ § 13 UrhG -> [[Anerkennung der Urheberschaft]] \\ § 14 UrhG -> [[Entstellung des Werkes]] \\ -> [[Interesse an einer Geheimhaltung des Inhalts eines Werks]] Der Urheber kann eine [[Verwertungsgesellschaft]], die er zur Wahrnehmung urheberrechtlicher [[Nutzungsrechte]] ermächtigt hat, auch zur Wahrnehmung der damit im Zusammenhang stehenden Urheberpersönlichkeitsrechte ermächtigen.((BGH, Urteil vom 16. Mai 2013 - I ZR 28/12 - Beuys-Aktion; m.V.a. BGH, Urteil vom 17. Februar 1983 - I ZR 194/80, GRUR 1983, 379, 381 = WRP 1983, 395 - Geldmafiosi; Urteil vom 1. Oktober 1998 - I ZR 104/96, GRUR 1999, 230, 231 - Treppenhausgestaltung; Urteil vom 11. März 2010 - I ZR 18/08, GRUR 2010, 920 Rn. 26 = WRP 2010, 1268 - Klingeltöne für Mobiltelefone II)) Die Frage, ob und in welchem Umfang das Werk dem Publikum bekannt ist, gehört im Übrigen zu den im Rahmen der vorzunehmenden Gesamtabwägung zu berücksichtigenden Umständen.((BGH, Urteil vom 16. April 2015 - I ZR 225/12 - Goldrapper; m.V.a. BGH, GRUR 1971, 525, 526 - Petite Jacqueline)) Für die Verletzung des Urheberpersönlichkeitsrechts hat die geistige und persönliche Beziehung des Urhebers zu seinem Werk im Sinne von § 11 Satz 1 UrhG maßgebliche Bedeutung.((BGH, Urteil vom 16. April 2015 - I ZR 225/12 - Goldrapper; m.V.a. Krüger-Nieland, Festschrift für Hauß, 1978, 215, 221; Wild in Schricker/Loewenheim, Urheberrecht, 4. Aufl., § 97 UrhG Rn. 178)) Die urheberpersönlichkeitsrechtlichen Rechte gegen Entstellung ([[urheberrecht:entstellung_des_werkes|§ 14 UrhG]]) und auf Anerkennung der Urheberschaft ([[urheberrecht:anerkennung_der_urheberschaft|§ 13 UrhG]]) schützen allein die Beziehung des Urhebers zu seinem Werk, also zu einem von ihm geschaffenen konkreten Werk und nicht zu seinem gesamten Werkschaffen. Das Interesse des Urhebers, die wahrheitswidrige Zuschreibung der Urheberschaft an einer nicht von ihm geschaffenen Gestaltung zu verhindern und sich und seinem Werkschaffen nicht fremde Gestaltungen zurechnen lassen zu müssen, kann im Falle von Identitätsverwirrungen durch das allgemeine Persönlichkeitsrecht oder das lauterkeitsrechtliche Irreführungsverbot geschützt sein, nicht aber durch das Urheberpersönlichkeitsrecht ((Festhaltung an BGH, Urteil vom 8. Juni 1989 - I ZR 135/87, BGHZ 107, 384 [juris Rn. 30] - Emil Nolde; Klarstellung zu BGH, Urteil vom 1. Oktober 1998 - I ZR 104/96, GRUR 1999, 230 [juris Rn. 30] - Treppenhausgestaltung, Urteil vom 13. Oktober 1988 - I ZR 15/87, GRUR 1989, 106 [juris Rn. 17] - Oberammergauer Passionsspiele II und Urteil vom 7. Februar 2002 - I ZR 304/99, BGHZ 150, 32 [juris Rn. 46] - Unikatrahmen)). ((BGH, Urteil vom 9. November 2023 - I ZR 203/22)) ===== siehe auch ===== UrhG -> [[Urheberrechtsgesetz]]