====== Erforderliche Schöpfungshoehe bei Werken der Baukunst ====== Nach § 2 Abs. 1 Nr. 4 UrhG gehören Werke der bildenden Kunst einschließlich der [[Werke der Baukunst]] und der angewandten Kunst und Entwürfe solcher Werke zu den urheberrechtlich geschützten Werken, sofern sie nach § 2 Abs. 2 UrhG [[Persönliche geistige Schöpfung|persönliche geistige Schöpfungen]] sind.((BGH, Urteil vom 13. November 2013 - I ZR 143/12 - Geburtstagszug)) Für die Feststellung der [[Schöpfungshöhe]] eines Werkes der Baukunst ist der ästhetische Eindruck maßgeblich, den das Werk nach dem Durchschnittsurteil des für Kunst empfänglichen und mit Kunstfragen einigermaßen vertrauten Menschen vermittelt.((BGH, Entscheidung vom 19.03.2008 - I ZR 166/05 - St. Gottfried; m.V.a. BGH GRUR 1982, 107, 110 - Kirchen-Innenraumgestaltung; BGHZ 62, 331, 337 - Schulerweiterung, jeweils zur Beurteilung einer Entstellung)) Ein Bauwerk oder ein Teil eines Bauwerks kann nur dann urheberrechtlichen Schutz genießen, wenn es aus der Masse des alltäglichen Bauschaffens herausragt.((BGH, Entscheidung vom 19.03.2008 - I ZR 166/05 - St. Gottfried; m.V.a. BGH, Urt. v. 2.10.1981 - I ZR 137/79, GRUR 1982, 107, 109 - Kirchen-Innenraumgestaltung)) Wird bei der Schaffung des Werkes auf Vorbekanntes zurückgegriffen, so kann dies einer Anerkennung als eigenschöpferischer Leistung entgegenstehen.((BGH, Entscheidung vom 19.03.2008 - I ZR 166/05 - St. Gottfried; m.V.a. vgl. BGH, Urt. v. 27.5.1981 - I ZR 102/79, GRUR 1981, 820, 822 - Stahlrohrstuhl II; Urt. v. 11.4.2002 - I ZR 231/99, GRUR 2002, 958, 960 = WRP 2002, 1177 - Technische Lieferbedingungen)) ===== siehe auch ===== § 2 Abs. 1 Nr. 4 UrhG 1. Alt. -> [[Werke der Baukunst]] \\ § 2 Abs. 2 UrhG -> [[Persönliche geistige Schöpfung]] \\