====== Täterhaftung ====== § 830 (1) BGB -> [[Mittäterhaftung]] \\ § 25 (1) StGB -> [[Strafrecht:Täterschaft ]] \\ -> [[Teilnehmerhaftung]] \\ -> [[Mittäterhaftung]] \\ -> [[Gehilfenhaftung]] \\ -> [[Störerhaftung]] \\ -> [[Positives Tun oder Unterlassen]] \\ -> [[Internetrecht:Täterhaftung]] (Internetrecht) Die Frage, ob sich jemand als [[Strafrecht:Täter]], [[Strafrecht:Mittäter]], [[Strafrecht:Anstifter]] oder [[Strafrecht:Gehilfe]] in einer die zivilrechtliche Haftung begründenden Weise an einer deliktischen Handlung eines Dritten beteiligt hat, beurteilt sich nach den im Strafrecht entwickelten Rechtsgrundsätzen.((BGH, Urteil vom 22. Juli 2010 - I ZR 139/08 - Kinderhochstühle im Internet; m.V.a. vgl. BGHZ 63, 124, 126; 89, 383, 389)) [[Strafrecht:Täter]] ist danach derjenige, der die Zuwiderhandlung selbst oder in mittelbarer Täterschaft begeht (§ 25 Abs. 1 StGB). Die Haftung als Täter setzt voraus, dass der Geschäftsführer an der deliktischen Handlung durch positives Tun beteiligt war oder er sie aufgrund einer nach allgemeinen Grundsätzen des Deliktsrechts begründeten Garantenstellung hätte verhindern müssen. Bei einer Maßnahme der Gesellschaft, über die typischerweise auf Geschäftsführungsebene entschieden wird, kann nach dem äußeren Erscheinungsbild und mangels abweichender Feststellungen davon ausgegangen werden, dass sie vom Geschäftsführer veranlasst worden ist.((BGH, Urteil vom 26. Juli 2018 - I ZR 226/14 - Kraftfahrzeugfelgen II; m.V.a. BGHZ 201, 344 Rn. 17 - Geschäftsführerhaftung; BGH, GRUR 2015, 672 Rn. 80 und 83 - Videospiel-Konsolen II; GRUR 2016, 803 Rn. 61 - Armbanduhr)) [[Strafrecht:Mittäterschaft]] erfordert eine gemeinschaftliche Begehung, also ein bewusstes und gewolltes Zusammenwirken (vgl. § 830 Abs. 1 Satz 1 BGB). Die [[Gehilfenhaftung]] setzt neben einer objektiven Beihilfehandlung zumindest einen bedingten Vorsatz in Bezug auf die Haupttat voraus, der das Bewusstsein der Rechtswidrigkeit einschließen muss.((BGH, Urteil vom 22. Juli 2010 - I ZR 139/08 - Kinderhochstühle im Internet; m.V.a. BGHZ 158, 236, 250 - Internet-Versteigerung I, m.w.N.; 172, 119 Tz. 31 - Internet-Versteigerung II)) Wer als bloße unselbständige Hilfsperson tätig wird, haftet nicht als Täter einer Urheberrechtsverletzung. Unselbständige Hilfsperson ist, wer aufgrund seiner untergeordneten Stellung keine eigene Entscheidungsbefugnis und keine Herrschaft über die Rechtsverletzung hat.((BGH, Urteil vom 5. November 2015 - I ZR 88/13 - Al Di Meola)) ===== siehe auch ===== -> [[Haftung]]