====== Rechtsverordnungen ====== **Art. 80 (1) GG** Durch Gesetz können die Bundesregierung, ein Bundesminister oder die Landesregierungen ermächtigt werden, Rechtsverordnungen zu erlassen. Dabei müssen Inhalt, Zweck und Ausmaß der erteilten Ermächtigung im Gesetze bestimmt werden. Die Rechtsgrundlage ist in der Verordnung anzugeben. Ist durch Gesetz vorgesehen, daß eine Ermächtigung weiter übertragen werden kann, so bedarf es zur Übertragung der Ermächtigung einer Rechtsverordnung. Art. 80 (2), (3) GG -> [[Rechtsverordnungen mit Erfordernis der Zustimmung des Bundesrats]] \\ Art. 80 (4) GG -> [[Rechtsverordnungen der Landesregierungen]] \\ -> [[Nichtigkeit einer Rechtsverordnungen]] Der Anwendungsbefehl eines formellen Parlamentsgesetzes kann nach dem Vorrang des Gesetzes nicht durch eine Rechtsverordnung verdrängt werden.((BGH, Beschluss vom 29. Juli 2021 - I ZR 135/20 - Flaschenpfand III; m.V.a. BVerfGE 8, 155, 169 [juris Rn. 81]). Die Gerichte haben Rechtsverordnungen darauf zu überprüfen, ob sie gegen höherrangiges Recht verstoßen (vgl. BVerfGE 48, 40, 45 [juris Rn. 16]; BGH, Urteil vom 4. November 2015 - VIII ZR 217/14, BGHZ 207, 246 Rn. 20 bis 24; Urteil vom 17. Juli 2019 - VIII ZR 130/18, BGHZ 223, 30 Rn. 15)) Soweit eine Rechtsverordnung mit höherrangigem Recht unvereinbar ist, ist sie grundsätzlich nichtig((vgl. BeckOK.GG/Uhle, 46. Edition [Stand 15. Mai 2021], Art. 80 Rn. 36; Brenner in Mangoldt/Klein/Starck, GG, 7. Aufl., Art. 80 Rn. 82)). Das können die Fachgerichte selbst feststellen, weil insoweit kein Verwerfungsmonopol des Bundesverfassungsgerichts besteht.((st. Rspr.; vgl. BGH, Beschluss vom 29. Juli 2021 - I ZR 135/20 - Flaschenpfand III; m.V.a. BVerfGE 1, 184, 195 bis 201 [juris Rn. 39 bis 53]; BVerfGE 68, 319, 325 f. [juris Rn. 18 und 20]; BVerfGE 114, 303, 311 [juris Rn. 35])) ===== siehe auch ===== GG -> [[Grundrecht]] \\ -> [[Verfahrensrecht:Recht]] (Verfahrensrecht)