====== Begründung eines zivilrechtlichen Schuldverhältnisses ====== Das Tatbestandsmerkmal des zivilrechtlichen Schuldverhältnisses, geregelt im Abschnitt 3 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes ("Schutz vor Benachteiligung im Zivilrechtsverkehr", §§ 19 bis 21 AGG), dient einerseits der Abgrenzung zu öffentlich-rechtlichen Sachverhalten, die im Abschnitt 6 des Gesetzes geregelt sind ("Antidiskriminierungsstelle", vgl. §§ 25 bis 30 AGG), andererseits der Abgrenzung zum im Abschnitt 2 des Gesetzes ("Schutz der Beschäftigten vor Benachteiligung", §§ 6 bis 18 AGG) geregelten arbeitsrechtlichen Bereich.((BGH, Urteil vom 25. April 2019 - I ZR 272/15; m.V.a. Schiek/Schiek, AGG, § 19 Rn. 4; Weimann in Hey/Forst, AGG, 2. Aufl., § 19 Rn. 36)) Der Begriff der Begründung eines zivilrechtlichen Schuldverhältnisses erfasst nicht nur den eigentlichen Vertragsschluss, sondern darüber hinaus das Stadium der Vertragsanbahnung, in dem ein konkreter Antrag im Sinne des § 145 BGB noch nicht vorliegt.((BGH, Urteil vom 25. April 2019 - I ZR 272/15; m.V.a. Erman/Armbrüster, BGB, 15. Aufl., § 19 AGG Rn. 11; Gaier/Wendtland, AGG, § 2 Rn. 14; Weimann in Hey/Fors,t AGG, 2. Aufl., § 19 Rn. 24)) Dem zivilrechtlichen Benachteiligungsverbot unterfallen damit auch öffentliche Angebote wie etwa diskriminierend formulierte Anzeigen.((BGH, Urteil vom 25. April 2019 - I ZR 272/15; m.V.a. MünchKomm.BGB/Thüsing, 7. Aufl., § 19 Rn. 135 und § 21 Rn. 8)) ===== siehe auch ===== §§ 19 bis 21 AGG -> [[Schutz vor Benachteiligung im Zivilrechtsverkehr]]