====== Rechte aus dem eingetragenen Design ====== **§ 38 (1) DesignG** Das eingetragene Design gewährt seinem [[Rechtsinhaber]] das ausschließliche Recht, es zu benutzen und Dritten zu verbieten, es ohne seine Zustimmung zu benutzen. Eine Benutzung schließt insbesondere die Herstellung, das Anbieten, das Inverkehrbringen, die Einfuhr, die Ausfuhr, den Gebrauch eines Erzeugnisses, in das das Geschmacksmuster aufgenommen oder bei dem es verwendet wird, und den Besitz eines solchen Erzeugnisses zu den genannten Zwecken ein. § 38 (2) DesignG -> [[Schutzumfang]] \\ § 38 (3) DesignG -> [[Rechte aus dem unveröffentlichten Design]] Gemäß § 38 Abs. 1 Satz 1 GeschmMG 2004 und § 38 Abs. 1 Satz 1 DesignG gewährt das Geschmacksmuster bzw. das eingetragene Design seinem Rechtsinhaber das ausschließliche Recht, es zu benutzen und Dritten zu verbieten, es ohne seine Zustimmung zu benutzen.((BGH, Urteil vom 29. Juni 2017 - I ZR 9/16 - Bettgestell)) Nach § 38 Abs. 2 Satz 1 GeschmMG 2004 und § 38 Abs. 2 Satz 1 DesignG [-> [[Schutzumfang]]] erstreckt sich der Schutz aus einem Geschmacksmuster bzw. einem eingetragenen Design auf jedes Muster bzw. jedes Design, das beim informierten Benutzer keinen anderen Gesamteindruck erweckt.((BGH, Urteil vom 29. Juni 2017 - I ZR 9/16 - Bettgestell)) Für die Verletzungsprüfung nach § 38 Abs. 1 und 2 GeschmMG kommt es darauf an, ob der Gesamteindruck des angegriffenen Musters mit dem Gesamteindruck des eingetragenen Musters übereinstimmt; dabei sind nicht nur die Übereinstimmungen, sondern auch die Unterschiede der Muster zu berücksichtigen.((BGH, Urteil vom 24. März 2011 - I ZR 211/08)) Zudem ist in die Beurteilung des Schutzumfangs der Grad der Gestaltungsfreiheit des Entwerfers bei der Entwicklung seines Ge-schmacksmusters einzubeziehen.((BGH, Urteil vom 24. März 2011 - I ZR 211/08)) Zwischen dem Gestaltungsspielraum des Entwerfers und dem Schutzumfang des Musters besteht eine Wechselwirkung. Eine hohe Musterdichte und damit ein kleiner Gestaltungsspielraum des Ent-werfers führen zu einem engen Schutzumfang des Musters mit der Folge, dass bereits geringe Gestaltungsunterschiede beim informierten Benutzer einen anderen Gesamteindruck hervorrufen können, während umgekehrt eine geringe Musterdichte und damit ein großer Gestaltungsspielraum des Entwerfers einen weiten Schutzumfang des Musters zur Folge haben, so dass selbst größere Gestaltungsunterschiede beim informierten Benutzer möglicherweise keinen anderen Gesamteindruck erwecken.((BGH, Urteil vom 24. März 2011 - I ZR 211/08; m.V.a. BGH, GRUR 2011, 142 Rn. 17 und 20 - Untersetzer, mwN)) Damit gilt der bereits vor Umsetzung der Richtlinie 98/71/EG durch das Geschmacksmusterreformgesetz anerkannte Grundsatz fort, dass der Schutzumfang eines Geschmacksmusters von dessen Abstand zum vorbekannten Formenschatz abhängt.((BGH, Urteil vom 24. März 2011 - I ZR 211/08; m.V.a. vgl. BGH, GRUR 2011, 142 Rn. 17 Untersetzer; OLG Frankfurt, GRURRR 2009, 16, 18; Koschtial, GRUR Int. 2003, 973, 977; D. Jestaedt, GRUR 2008, 19, 22)) ===== siehe auch ===== DesignG -> [[Designgesetz]]\\ DesignG -> [[Rechtsinhaber]]\\