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+ | ====== Schadensermittlung nach der Lizenzanalogie ====== | ||
+ | § 812 Abs. 1 Satz 1 Fall 2, § 818 Abs. 2 BGB -> [[Wertersatzanspruch]] \\ | ||
+ | § 252 BGB -> [[Schadensersatzanspruch]] \\ | ||
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+ | § 97 Abs. 2 Satz 1 und 3 UrhG -> [[Urheberrecht: | ||
+ | § 139 (2) S. 3 PatG -> [[Lizenzanalogie]] \\ | ||
+ | MarkenG -> [[Lizenzanalogie]] \\ | ||
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+ | -> [[Zulässigkeit der Schadensberechnung auf Grundlage der Lizenzanalogie]] \\ | ||
+ | -> [[Bestimmung der Höhe der als Schadensersatz zu zahlenden Lizenzgebühr]] \\ | ||
+ | -> [[Auskunftsanspruch bei Schadensersatz nach den Grundsätzen der Lizenzanalogie]] \\ | ||
+ | -> [[Lizenzierung nach Verletzung]] \\ | ||
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+ | Die Lizenzanalogie ist eine Methode, die Höhe des Anspruchs zu ermitteln, der dem Inhaber eines verletzten Schutzrechts gegen den Verletzer zusteht [-> [[Schadensberechnung]]]. Er kann wahlweise neben dem Verlangen nach [[Entgangener Gewinn|Ersatz des entgangenen Gewinns]] (§ 252 BGB) und der [[Herausgabe des Verletzergewinns|Gewinnherausgabe]] geltend gemacht werden. | ||
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+ | Ihrer normativen Zielsetzung entsprechend setzt die - fiktive - Lizenz nicht voraus, dass es bei korrektem Verhalten des Verletzten tatsächlich zum Abschluss eines Lizenzvertrages gekommen wäre.((BGH, | ||
+ | 1992 - I ZR 107/90, GRUR 1993, 55, 58 = WRP 1992, 700 - Tchibo/ | ||
+ | 2013, 406 Rn. 30 - Einzelbild)) | ||
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+ | Erlangt ein Verwerter auf Kosten des Rechteinhabers Nutzungsmöglichkeiten der Rechte des Rechteinhabers ohne rechtlichen Grund, hat der Rechteinhaber neben einem möglichen verschuldensabhängigen [[Schadensersatzanspruch]] einen nach den Grundsätzen der Lizenzanalogie zu berechnenden verschuldensunabhängigen [[Wertersatzanspruch]] (§ 812 Abs. 1 Satz 1 Fall 2 -> [[Herausgabeanspruch]], | ||
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+ | Der Schadensberechnung nach der Lizenzanalogie liegt die Überlegung zugrunde, daß der Verletzer grundsätzlich nicht anders stehen soll als ein vertraglicher Lizenznehmer, | ||
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+ | Der Markeninhaber kann seinen durch eine Markenverletzung entstandenen Schaden nicht nach den Grundsätzen der Lizenzanalogie berechnen, wenn er in ständiger Lizenzierungspraxis ausschließlich unentgeltliche Lizenzen an der verletzten Marke erteilt.((BGH, | ||
+ | |||
+ | Der Markeninhaber kann seinen durch eine Markenverletzung entstandenen Schaden nach | ||
+ | den Grundsätzen der [[Herausgabe des Verletzergewinns]] berechnen, auch wenn er seine | ||
+ | Marke selbst nicht kommerziell vermarktet.((BGH, | ||
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+ | ===== siehe auch ===== | ||
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+ | -> [[Schadensersatzanspruch]] \\ | ||
+ | -> [[Herausgabe des Verletzergewinns]] \\ |
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